Einen Vorteil hatte es ja, dass Stefan und Damon zur Zeit ausgeflogen waren, dachte ich während ich langsam meine Sachen auszog und mir ein warmes Bad einließ. Ich konnte mich in der Zwischenzeit in aller Seelenruhe hier breitmachen ohne mir böse Blicke einzufangen oder gar wieder attackiert zu werden.
Im Vergleich zu den Umständen unter denen ich bei Klaus hausen musste, war das gerade zu paradiesisch.
Ich ließ mich langsam in die Wanne gleiten und legte meinen Kopf leicht zurück, während ich mit meinen Händen leicht durch den Schaum fuhr.
Nach einer Weile nahm ich mir irgendeinen Bademantel, der da rumhing und stieg aus der Wanna. Ich trocknete mich ab und stellte mich vor den Spiegel, während ich mein Gesicht musterte. Langsam erholte ich mich von der schrecklichen Zeit ohne Blut. Ich fuhr mir mit den Fingern leicht übers Gesicht, bevor ich mir eine Bürste nahm und meine Haare kämmte.
Danach schnürrte ich den Bademantel fester zu und begab mich langsam wieder nach unten. Der Bademantel schien, dem Geruch nach zu urteilen, Stefan zu gehören. Ich grinste leicht und beugte mich dann über die Kühltruhe, in der Damon seine ganzen Blutvorräte aufbewahrte.
Ich nahm mir eines der Bloodbags, bevor ich die Truhe wieder schloss. Der gute Damon wird bestimmt nichts dagegen haben, wenn ich mich selbst bediene, dachte ich grinsend und ging dann Richtung Wohnzimmer um es mir bequem zu machen. Ich machte mir noch Musik an und ließ mir dann das Blut schmecken.
"Da hast du allerdings recht", stellte ich mit erstaunen fest. Eigentlich war es ja nicht verwunderlich, dass er seinen Bruder kannte und doch überraschte mich das etwas. Warum war ich nicht darauf gekommen? Es auszuprobieren konnte jedenfalls nicht schaden und zu meiner Überraschung musste dazu nicht mal jemand verletzt werden, was sonst meistens immer Teil seiner Pläne war. Auch wenn er es niemals zugeben würde, glaubte ich schon, dass er Stefan auch vermisste. Nun hatte er niemanden mehr den er quälen konnte.
Als er lachte musste ich automatisch grinsen. Ja, an diesen Moment erinnerte ich mich noch zu gut. Weder Bonnie, noch Jeremy oder Damon wollten mich aus dem Haus lassen. "Na wenigstens einer von uns der seinen Spass dabei hatte.", meinte ich trocken und schüttelte dann kaum wahrnehmbar den Kopf. "Ach und wie bitte willst du das anstellen?" Kaum hatte ich diese Frage geäußert landete ich auch schon auf seiner Schulter. Was hatte er denn jetzt wieder vor?
"Hey! Was hast du vor? Lass mich los!" Meckerte ich und schlug ihm leicht auf den Rücken, obwohl ich wusste, dass ich sowieso keine Chance hatte. Also gab ich meinen Widerstand recht schnell wieder auf und ließ mich seufzend hängen während er mich nach oben schleppte.
"Ich hab ziemlich oft Recht. Und immer wieder bist du überrascht.", tadelte ich sie, während ich mit ihr nach oben ging. Es kam nicht gerade oft vor, dass sie mir Recht gab. Entweder meine Pläne waren ihr zu riskant oder sie wollte nicht das jemand anderes dabei Schaden nahm. Das war mir früher sowas von auf die Nerven gegangen, mitlerweile fand ich das eher amüsant.
Auf die Art und Weise ersetzte sie immerhin Stefan. Und weider schoss mir der Gedanke durch den Kopf das die beiden viel besser zusammen passten. Sie waren sich in vielen Punkten so ähnlich.
Ich festigte meinen Griff etwas und gab ihr einen Klaps auf den Hintern. "Sei artig. Du weißt genauso gut wie ich, dass das nichts bringt.", sagte ich lachend und ging dann ins Bad, wo ich sie auf dem Badewannenrand absetzte.
"Du wirst jetzt erstmal heiß duschen oder von mir aus auch ein heißes Bad nehmen und dann mach ich dir was zu Essen. Ich wette deine letzte Mahlzeit ist auch schon ewig her.", sagte ich und stellte mich dann vor die Tür damit sie gar nicht erst auf die Idee kam rauszulaufen.
"Tja, vielleicht überrascht mich auch nur die Tatsache, dass ich mit deinem Plan mal einverstanden bin.", konterte ich grinsend und nickte als wolle ich mir selbst recht geben. Es war schon komisch, dass wir uns heute doch so nahe standen, obwohl ich ihn anfangs wirklich gehasst hatte. Naja, kein Wunder nach allem was er getan hatte. Hätte er nicht nach und nach eine andere Seite von ihm gezeigt, hätte sich daran wohl auch nichts geändert. Manchmal glaubte ich, er war sensibler und verletzlicher, als er es eigentlich zugeben wollte. Er machte immer einen auf den starken Kerl der niemanden brauchte. Und doch kam ab und zu eine ganz andere Seite an ihm zum Vorschein.
Plötzlich spürte ich nur seine hand an meinem Hintern was mich total aus den Gedanken riss. Ich lachte und versuchte dann irgendwie seine hand wegzuschlagen obwohl ich sowieso nicht ran kam. So langsam verstand ich aber was er von mir wollte. Eine Dusche schien jetzt gar keine so schlechte Idee zu sein. Ich seufzte zufrieden als er mich endlich auf dem Badewannenrand absetzte. Das Blut war mir schon total in den Kopf geschossen. "Was denn.. du kannst kochen?", fragte ich etwas skeptisch und zog eine Augenbraue nach oben. Ich konnte mich nicht daran erinnern Damon jemals kochen gesehen zu haben. Ich würde mich aber überraschen lassen. Außer er meinte mit "Ich mach dir was zu essen", dass er einfach eine Pizza bestellen würde oder sowas.
"Okay, okay ich protestiere ja schon nicht mehr. Könntest du dann rausgehen?", fragte ich und nickte einmal zur Tür. Ich w+rde mich mit Sicherheit nicht ausziehen solange er dort stand, auch wenn er mit Sicherheit nichts dagegen gehabt hätte.
"Das überrascht mich allerdings auch.", erwiderte ich und lehnte mich dann gegen die Tür.
"Und schon wieder bist du überrascht.", sagte ich und seufzte gespielt. "Kann es sein das du mich gar nicht wirklich kennst?", fragte ich mit einem Grinsen auf dem Gesicht. "Nur weil ich ein Vampir bin, heißt es noch lange nicht das ich nicht weiß, wie man kocht.", lachte ich und setzte mich dann frech auf den Boden. "Nein kann ich nicht. Ich hab dir doch vprhin erzählt, dass ich auf dich aufpasse und da du es sonst auch immer schaffst bei jeder Kleinigkeit in Gefahr zu geraten ist es vielleicht besser wenn ich hierbleibe.", sagte ich ernst musste mir aber heftig ein Lachen verkneifen.
"Aber ich kann mich gerne umdrehen, falls du dich schämst. Aber keine Sorge jede Frau hat Problemzonen.", sagte ich und nickte verständnisvoll, dachte aber nicht daran rauszugeben. Wobe ich zugeben musste, das ich nichts dagegen hatte, wenn sie sich vor mir auszog. Ich grinste sie frech an.
"Oh, ich glaube ich kenne dich besser als du glaubst.", ich zwinkerte ihm frech zu und grinste. Dass er kochen konnte überraschte mich allerdings wirklich. Damit hatte ich einfach nicht gerechnet. Er sah nun nicht wie jemand aus er gerne in der Küche stand und kochte. Aber anscheinend gab es noch einiges das ich nicht von ihm wusste. Als er meinte er würde nicht rausgehen konnte ich das kaum fassen. Wie unverschämt er einfach manchmal war. Ich wusste erst gar nicht was ich darauf antworten sollte.
"Ich schäme mich nicht, Damon ich zieh mich nur nicht wie du vor jedem aus.", meinte ich dann und stämmte die Hände in die Hüfte. Ich wusste, dass ich ihn sowieso nicht davon abbringen konnte zu gehen. Dass er es eher als Ausrede benutzte auf mich aufpassen zu müssen, war uns ja wohl beiden klar. "Sags doch einfach, wenn du unbedingt in meiner Nähe sein willst.", meinte ich dann und versuchte nicht zu lachen. Es war komisch, was für eine Wirkung er doch auf mich hatte. Den ganzen Tag lang hatte ich nicht einmal ehrlich gelächelt und kaum war ich hier, fand ich so gar mein Lachen wieder.
"Na los, dreh dich schon um.", forderte ich ihn auf und wartete bis er sich zur Tür gedreht hatte. Etwas unwohl war mir dabei ja schon, aber vielleicht steckte ja doch noch ein Gentleman in ihm. Ich ließ dann erst heißes Wasser in die Badewanne laufen, da mir eher nach baden war und stand dann langsam auf, als die Wanne halb voll war. Ich schüttete extra viel Badegel ins Wasser, damit ich zur Not genug Schaum hatte um mich zu bedecken. Nochmal checkte ich, ob er sich auch wirklich nicht umdrehte bevor ich mich dann schnell auszog und in die Badewanne stieg. Ich lehnte mich entspannt zurück und seufzte einmal genüsslich.
"Ach tust du das ja?", fragte ich eine Augenbraue hebend. "Na dann klär mich doch mal auf. Wie bin ich denn so?" Ein wenig neugierig war ich nun doch. Sie meinte mich gut zu kennen? Das bezweifelte ich aber. Warum waren immer alle der Meinung über mich Bescheid zu wissen? Das ich doch einen guten Kern hatte. Gefühle hatte? Und ich dachte immer schon Stefan klaute seine Sprüche aus irgendwelchen Glückskeksen. Aber anscheinend bildeten sich alle ein mich zu kennen. Ich zuckte nur kurz mit den Schultern und sah noch immer zu ihr hoch.
"Hey ich kann nichts dafür, wenn mich die Frauen so attraktiv finden.", lachte ich. Es war mir noch nie unangenehm mich vor anderen auszuziehen. Noch nicht einmal als ich noch ein Mensch gewesen bin. Warum auch? Ich hatte ja weder einen Speckbauch noch irgendwelche unansehnliche Narben.
Auf ihren Kommentar hin wusste ich allerdings nicht was ich antworten sollte. Also sagte ich lieber nichts, sondern drehte mich einfach nur mit dem Rücken zu ihr. Ich hörte als sie sich auszog und drehte kaum merklich meinen Kopf und beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Noch ehe sie ganz in der Wanne war, hatte ich ihr ein Handtuch zurecht gelegt und war binnen weniger Sekunden auch schon aus dem Badezimmer verschwunden. Von außen lehnte ich mich kurz gegen die Tür und strich mir einmal mit der Hand durch die Haare, bevor ich langsam in mein Zimmer ging. Ich zog dort mein Shirt aus und suchte mir ein neues aus dem Schrank. Warum hatte sie immer wieder diese Wirkung auf mich? Ich musste mich echt besser im Griff haben. Ich zog mir das neue Shirt über und schmiss das andere quer durchs Zimmer, bevor ich wieder runter ging. Ich ging ins Wohnzimmer, wo ich mir erstmal einen Drink gönnte. Das Glas füllte ich gleich nochmal auf und setzte mich dann auf den Sessel. Noch immer musste ich leicht den Kopf darüber schütteln, das sie nicht ganz glaubte, dass ich kochen konnte. Ich grinste leicht vor mich her, während ich das Glas ein wenig schwenkte. Bis ich dann schnell aufstand und wenige Sekunden später auch schon in der Küche stand. Wär doch gelacht, wenn ich sie nicht nocheinmal überraschen konnte, dachte ich mir und sah dann in den provisorischen Kühlschrank, was wir denn noch da hatten. Stefan hatte ja zum Glück immer darauf bestanden Lebensmittel einzukaufen, falls Elena oder andere für längere Zeit vorbeikamen.
Als er das sagte wurde mir erst bewusst wie dumm das was ich gesagte hatte doch gewesen war. Ich mochte es auch nicht sonderlich, wenn Leute ständig meinten sie kannten mich in und auswendig und bei Damon war das sowieso so ein wunder Punkt. "Schon gut, vergiss dass ich das gesagt hab.", meinte ich dann und sah ihn entschuldigend an. So war das gar nicht gemeint. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich glaubte alles über ihn zu wissen und doch hatte ich das Gefühl, ihm dieses Gefühl vermittelt zu haben. Na toll, Elena. Kannst du auch mal was richtig machen?, fragte ich mich selbst in Gedanken und hätte mich schlagen können. Wenn man mal ehrlich war konnte man Damon auch nie wirklich kennen, da er oft ziemlich verschlossen war.
Ich schloss für einige Minuten die Augen als ich in der Badewanne lag, erschrak mich aber leicht, als er so plötzlich aus dem Bad flitzte. Hatte ich was falsches gesagt oder getan? Ich runzelte die Stirn und verzog das Gesicht. Erst tat er alles dafür um drin bleiben zu können und dann machte er sich au dem Staub? Na das nannte ich mal Logik. So schnell hatte er den Gedanken auf mich aufzupassen also schon wieder verworfen. Ich lachte leicht über diesen total unsinnigen Gedanken und schloss wieder die Augen. Es tat gut zu wissen, das sich immer auf ihn zählen konnte, egal was war. Wäre er die letzten Wochen nicht bei mir gewesen, wäre ich wohl schon komplett verzweifelt. Aber er schaffte es immer wieder mich abzulenken und zum lachen zu bringen. Und reden konnte ich mit ihm auch. So ein schlechter Kerl wie er immer alle glauben lassen wollte, war er gar nicht. Das war mir aber schon länger bewusst. Seufzend fragte ich mich wo das alles noch hinfühlen würde. Selbst wenn Stefan wieder da war würde nichts sein wie es war. Ich hatte Damon gesagt, dass ich ihn liebte und das würde sich auch nicht einfach so wieder ändern. Einem von beiden würde ich so oder so irgendwann wehtun, nur wusste ich gar nicht was genau ich eigentlich wollte. Wie sollte ich mich nur jemals entscheiden können?
Ich badete noch eine Weile und hing meinen Gedanken nach bevor das Wasser aber auch langsam kalt wurde und ich ausstieg. Schnell wickelte ich mir das Handtuch um den Körper und überlegte was ich anziehen sollte. Am liebsten wäre ich sowieso hier geblieben, da ich nicht allein sein wollte, doch da musste ich wohl erst um Erlaubnis fragen. Ich zog mir einfach schnell meine Unterwäsche an und wickelte mir wieder das Handtuch um während ich langsam runter lief.
Ich fand im Kühlschrank noch ein Hähnchen und ein bischen Gemüse. Stefan hatte mal gefaselt, das Elena Hähnchen mit Parmesan mochte. Warum nicht, dachte ich und holte eine Pfanne raus. Langsam schnitt ich das Hähnchen in feine Streifen und briet es dann in der Pfanne an, die ganze Zeit hatte ich aber ein offenes Ohr nach oben, um sicher zu gehen, dass es ihr auch gut ging. Das Gemüse schnitt ich ebenfalls klein und machte daraus einen Salat. Sie musste bestimmt schon Hunger haben.., dachte ich zu mir und holte auch gleich einen Teller sowie Besteck für sie raus und stellte dies schonmal auf den Tisch, bevor ich mich dann wieder dem Hähnchen zuwandte. Es war schon eine Weile her gewesen, seit ich das letzte mal gekocht hatte. Wozu auch. Satt machte es mich sowieso nicht und Blut schmeckte eh viel besser. Dieses ganze Menschenzeug war mir mitlerweile herzlich egal. Ich schnappte mir dann den Parmesan und rieb diesen, als ich hörte das Elena die Treppe runterkam. "Na schon besser?", fragte ich dann und drehte dann meinen Kopf leicht zu ihr um. Ich musterte sie kurz und schüttelte dann nur den Kopf bevor ich mich wieder dem Parmesan zuwandte. "Du legst es wirklich darauf an krank zu werden oder?", fragte ich sarkastisch. "Kannst du dir nicht wenigstens was anziehen? Ich sag ja man muss Tag und Nacht auf dich aufpassen.", fügte ich noch hinzu, musste mir aber ein leichtes Grinsen verkneifen.
"Essen ist gleich fertig. Hast du schon Hunger?", fragte ich und stellte dann den Salat schonmal auf den Tisch.
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