Ich zuckte nur mit den Schultern, da mich dieses Gespräch auch langsam langweilte. Sie hatte zugesagt, dass sie und wahrscheinlich ihre Hexenfreundin sich um die Sache kümmern würden und das reichte mir fürs erste.
Mir einem Schwung, warf ich dann die Tür hinter ihr zu und ging zurück ins Wohnzimmer, wo ich noch immer
dieses komische Gefühl bekam.
"Ich hab schon viel über Geistererscheinungen gehört", sagte ich laut und sah mich um, obwohl es eher unwahrscheinlich war, dass ich irgendetwas entdeckte. Ich war mir noch nichteinmal sicher ob es sich um einen Geist handelte, aber anders konnte ich es mir nicht erklären, da es nichts menschliches sein konnte und einen Vampir konnte ich auch nicht ausmachen.
Ich strich mir mit der Hand einmal durch die Haare und atmete tief ein.
Hoffentlich hatte ich der kleinen nicht zu viel über mich preisgegeben, da ich bei dem Thema Elijah noch immer ziemlich angreifbar war. Ich schüttelte leicht den Kopf und wurde leicht wütend. Wütend über mich selbst.

Ich war noch immer ein wenig verunsichert. Dieses komische Gefühl, dass noch jemand im Raum war ließ mich einfach nicht los. Ich schreckte regelrecht auf als ich dann plötzlich einen anderen Vampir in der Nähe wahrnahm. Damon, dachte ich nur und musste leicht grinsen. Langsam war es auch ziemlich langweilig hier geworden, jetzt wo Stefan mit Klaus unterwegs war.
Langsam drehte ich mich zu ihm um und stemmte eine Hand in die Hüfte.
"Mhm Damon. Na hast du mich vermisst?", fragte ich grinsend und ging dann ein paar Schritte auf ihn zu.
"Endlich jemand der mir ein wenig Gesellschaft leistet.", sagte und setzte ein gespielt trauriges Gesicht auf.

Ich sah hinter ihm her und rollte die Augen. Bevor ich mich dann in den Sessel setzte.
"Du hattest auch schonmal bessere Manieren.", sagte ich und verzog das Gesicht.
Ich deutete auf seinen Drink. "Willst du mir nicht wenigstens auch einen anbieten?", fragte ich.
Auf seine Frage was ich hier wolle reagierte ich erst gar nicht. Ich war ihm keine Rechenschaft schuldig.
Sollte er mich doch rausschmeißen wenn es ihm nicht passte. Ich war eh stärker als außerdem sah er etwas müde aus.
"Dein neuestes Spielzeug war übrigens heute Vormittag hier.", erklärte ich dann leicht gelangweilt, während ich es mir im Sessel bequem machte.

Da er ja so kalt zu mir sein musste, musste ich es ihm natürlich heimzahlen.
Seufzend stand ich auf und ging zu ihm rüber. Ich nahm ihm das Glas aus der Hand und sah ihn bestürzt an.
"Ach ja.. Elena. So hieß die Kleine.", tat ich unwissend und schwenkte das Glas ein wenig bevor ich mich
wieder ihm zuwandte. "Was soll ich schon mit ihr gemacht haben? Ich hab natürlich die erstbeste Möglichkeit
genutzt, da du und dein reizender Bruder ja leider nicht da waren um mich bei Laune zu halten und hab mich
dafür an ihr ausgelassen.", erklärte ich ihm schulterzuckend und nahm dann einen Schluck von dem Drink.
"Allzuviel hatte sie leider nicht zu bieten.. Ich bin nichtmal richtig satt geworden."
Ich seufzte noch einmal theatralisch und drehte mich dann um,
um zu gehen.

Ich grinste ihn leicht an, als er mich gegen die Wand drückte, und hielt dann seinen Arm fest, damit ich Luft bekam.
"Achja? Tue ich das?", fragte ich sarkastisch. "Vielleicht. Vielleicht auch nicht."
Es dauerte keine 2 Sekunden bevor ich mich aus seinem Griff löste und ihn stattdessen mit dem Gesicht gegen die Wand drückte und ihm den Arm, mit dem er mir eben noch die Luft abgeschnürrt hatte, auf den Rücken.
"Damon, Damon.. Hatte ich nicht eben noch was von Manieren gesagt?", sagte ich tadelnd und
drückte ihn ein wenig fester gegen die Wand. "Selbst du müsstest langsam wissen, dass du gegen mich
nicht den Hauch einer Chance hast. Ich bin über 300 Jahre älter als du. Ich könnte dich in feine Streifen schneiden und mir
noch nebenbei die Fingernägel feilen. Vergiss das nicht.", zischte ich und ließ ihn dann los.
"Glaubst du ehrlich ich bin so dumm und tu der kleinen was? Um Klaus nochmehr Gründe zu geben mich abzuschlachten?
Deiner geliebten Elena geht es prima. Ich hab ihr nicht ein Haar gekrümmt.", erklärte ich und griff dann nach der Flasche, mit der er sich vor wenigen Augenblicken noch selbst eingeschenkt hatte.

Nachdem ich eine Zeit lang durch die Stadt gelaufen war, trugen mich meine Beine nun doch hierher. Katherine zu warnen war vielleicht nicht besonders klug, noch gut durchdacht, doch irgendwie tat sie mir leid. Ich konnte mir nur vorstellen, wie es war Jahrhunderte lang auf der Flucht vor jemandem zu sein und wenn ich ihr Vertrauen für mich gewinnen wollte, sollte ich sie wohl nicht im Ungewissen lassen. Ich stand einige Minuten regungslos vor der Tür des großen Anwesens und schaffte es nicht mich zu überwinden hinein zu gehen. Obwohl Stefan mit Sicherheit nicht hier war. Sefzend fuhr ich mir durchs Gesicht. Sie musste ja nicht unbedingt sehen, dass ich völlig fertig war. Ich konnte nun wirklich niemanden brauchen der sich noch über mich lustig machen würde. Letzten Endes nahm ich nun doch all meinen Mut zusammen und ging einfach rein, da die Tür ja eh so gut wie nie abgeschlossen war. Zu meinem erstaunen hörte ich Stimmen, als ich im Eingang stand. Wer wohl noch da war? Neugierig wie ich eben war, folgte ich den immer lauter werdenen Stimmen welche mich ins Wohnzimmer führten. Zuerst erblickte ich nur Katherine und einen Rücken. Doch ich wusste, dass es Damon war. Ihn würde ich immer wieder erkennen. Was machte er hier? Er war zurück ohne sich wenigstens zu melden? Da machte sich schon das nächste ungute Gefühl in mir breit. Ich beobachtete das Schauspiel der beiden einen Moment lang, da sie mich erst gar nicht zu bemerken schienen und räusperte mich dann leise. Ich war irritiert. Wieder etwas womit ich nicht gerechnet hatte. Aber nun war ich eben hier und konnte ja schlecht wieder gehen.

Ich nahm einen Schluck aus der Falsche, bevor ich ein Räuspern hörte. Ich drehte mich langsam um und sah dann zu Elena.
"Jetzt bin ich doch etwas erstaunt.", gab ich anerkennend zu und genehmigte mir noch einen Schluck und sah dann von Elena zu Damon. "Siehst du. Alles in Ordnung mit ihr.", zog ich ihn auf und versuchte mir ein Lachen zu verkneifen.
Ich sah dann wieder zurück zu Elena und setzte mir die Flasche wieder an die Lippen.
"Gibt es einen bestimmten Grund, dass du mir heute schon zum zweiten Mal die Ehre gibst? Miss, Gilbert.", fragte ich und
rollte leicht mit den Augen. Der spaßige Teil des Abends war nun anscheinend vorbei.
Ich wartete ungeduldig auf eine Antwort und wippte mit dem Fuß hin und her.

Damon schien nicht sonderlich erfreut darüber zu sein mich zu sehen. Tja, wer konnte es ihm auch verübeln? Anscheinend machte ich ja sowieso alles falsch, denn Stefan wollte ja ebenfalls nichts mehr von mir wissen. Auch wenn mir immernoch nicht ganz klar war ob es nun wirklich so war oder ob er mich das nur glauben lassen wollte. Sein eiskalter Blick und die Art wie er mich angepackt hatte wollte mir jedoch nicht aus dem Kopf weichen.
"Hey.."
Hauchte ich fast tonlos und schob meine Hände in meine Hosentaschen. Ich fühlte mich irgendwie unerwünscht und daher etwas unwohl, aber ich sollte wenigstens das sagen weswegen ich gekommen war. Katherine's Sarkasmus hatte mir gerade noch gefehlt, aber etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Ich atmete einmal tief durch und wandte mich nun Katherine zu.
"Tut mir leid, wenn ich euch gestört habe bei..was auch immer. Ich wollte nur so fair sein und dich darüber informieren, dass Klaus wieder in der Stadt ist. Ich dachte das könnte dich interessieren."
Sagte ich kurz angebunden. Anscheinend hatte ich die beiden wirklich gestört. Dann würde ich mich wohl auch jeden Moment wieder verziehen. Ich war nicht wie Katherine, wenn ich unerwünscht war, würde ich wieder gehen, wohin auch immer.