Ich beobachtete wortlos, wie Elena ihre Jacke wieder anzog und dann zur Haustür ging. Bei ihrer Entschuldigung presste ich nur die Lippen aufeinander und wandte den Blick ab.
Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, erblickte ich Katherine. "Oh nein.." Murmelte ich genervt.
Ohne ein weiteres Wort lief ich zu ihr herüber, nahm ihr das Glas aus der Hand und trank es mit einem Schluck leer. Dann stellte ich es auf den Tisch und griff stattdessen nach der Flasche. Ich setzte mich Katherine gegenüber auf den Sessel und sah sie an. "Was machst du schon wieder hier?" Fragte ich stirnrunzelnd und setzte dann die Flasche an, ohne meinen Blick auch nur eine Sekunde von Kat abzuwenden.

Ich trank einige Schlucke aus der Flasche, stellte sie dann wieder auf den Tisch und runzelte die Stirn. "Du wohnst nicht hier." Meinte ich trocken und fing dann den Blutbeutel, den sie mir zuwarf.
Als sie meine schlechte Laune ansprach, verdrehte ich nur die Augen und seufzte leise. "Belassen wir es bei einem es geht dich nichts an und ich will nicht darüber reden." Erwiderte ich und trank dann einen Schluck von dem Blut. Es kam zwar nicht an den Geschmack von frischem Blut heran, ich genoss es aber trotzdem.
Vielleicht war Katherine gerade genau das, was ich brauchte. Sie brachte Ablenkung, und Ablenkung war gut. Zumindest momentan. Ich wollte jetzt nicht über Elena nachdenken, damit hatte ich schon genug Zeit verbracht.

Ich warf den leeren Blutbeutel beiseite und lehnte mich zurück.
"Rede nicht so über sie." Fuhr ich Katherine aufgebracht an. Dann rief ich mich aber selbst wieder zur Vernunft und atmete einmal tief durch, um mich zu beruhigen. Meine Emotionen spielten einfach verrückt gerade. Im ersten Moment konnte ich jemandem den Kopf abreißen, und im nächsten wollte ich einfach nur allein sein und meinen Gedanken nachhängen.
Als Katherine zu mir rüber kam, hob ich nur eine Braue. Und da hatten wir's schon wieder: Ihre Worte machten mich viel zu wütend.
Als sie mir über die Wange strich, schlug ich ihre Hand weg und stand blitzschnell auf, sodass wir uns direkt gegenüber standen.

"Verkneif dir deine Kommentare", meinte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen und funkelte sie wütend an. Ich schüttelte leise lachend den Kopf und schenkte ihr einen abwertenden Blick. "Ich bin nicht wie du, Katherine. Also hör auf zu denken du könntest über mich urteilen."
Mit hochgezogenen Brauen musterte ich sie. "Meinst du es spielt für mich eine Rolle, wie ich dir besser gefallen habe?" Innerhalb der nächsten Sekunde stand ich schon vor ihr, sodass zwischen uns nur noch eine handbreit Platz war und sah ihr direkt in die Augen. "Deine Zeit ist schon lange vorbei, Katherine. Es ist mir egal, ob ich dich jemals wiedersehe, und dementsprechend gebe ich auch eher wenig auf deine Meinung." Ich legte den Kopf leicht schräg und schenkte ihr ein kühles Lächeln.

Ich schnaubte verächtlich. "Schön." Meinte ich wandte mich ebenfalls wieder ab und ging rüber zum Fenster. Ich sah nach draußen, doch mein Blick richtete sich auf nichts bestimmtes. Ich wollte gerade einfach nicht mehr Katherines Gesicht sehen, wahrscheinlich weil es mich momentan einfach zu sehr an Elena erinnerte.
"Wenn das geklärt wäre, würdest du dann jetzt bitte wieder verschwinden?" Fragte ich kühl. Noch immer hatte ich ihr den Rücken zugewandt, während ich teilnahmslos beobachtete, wie es langsam Nacht wurde.

Ich drehte mich wieder zu Katherine um und warf ihr einen skeptischen Blick zu. "Meinst du wirklich, ich würde dir einen Gefallen tun und die Drecksarbeit für dich machen?" Meinte ich und schüttelte den Kopf. "Du kennst mich wohl schlecht." Wahrscheinlich konnte Kat sich denken, dass wir alles tun würden um Klaus zu beseitigen, aber ich musste es ihr ja nicht unbedingt noch sagen.
"Tja, sieht so aus, als würdest du dich mit mir zufrieden geben müssen." Stellte ich trocken fest.

Ich warf ihr einen drohenden Blick zu und biss mir auf die Unterlippe, um einen Wortschwall zurück zu halten, den ich ihr nur zu gerne an den Kopf geworfen hätte.
"Halt dich einfach raus aus der Sache." Meinte ich ruhig und ging rüber zum Tisch, wo ich vorhin meinen Drink abgestellt hatte.
Mit dem Glas in der Hand drehte ich mich zurück zu Kat und tat, als würde ich über ihre nächsten Worte ernsthaft nachdenken. "Und wie soll ich das anstellen?"

"Du weißt genau dass wir nicht zulassen würden, dass du Elena auch nur zu nahe kommst." Stellte ich klar, setzte mich auf die Lehne der Couch und nahm einen Schluck von meinem Drink. "Du brauchst es gar nicht erst versuchen." Mein Tonfall war kühl, denn ich wollte Kat klar machen wie ernst es mir war. Wenn es nötig war, würde ich Elena mit meinem Leben beschützen.
Ich schnaubte leise und schüttelte den Kopf. Kat war diejenige, die sich in meinem Haus aufhielt und meine Gesellschaft suchte. Dass ich sie hier überhaupt tolerierte war schon genug, es war sicher nicht meine Aufgabe sie auch noch zu unterhalten.